Signalkrebse in der Gersprenz

Am vergangenen Freitag (23.08.24) besuchte Bürgermeister Manuel Feick den Angelsportverein Gersprenztal 1932 e.V. aus Ueberau. Ziel des Bürgermeister-Besuchs war es, sich ein Bild über die invasiven Arten in und am Ufer der Gersprenz im Bereich der Stadt Reinheim und zugleich über das ehrenamtliche Engagement der Ueberauer Angler für den Umwelt und Gewässerschutz zu machen.

Der ASV Gersprenztal bewirtschaftet die Gersprenz seit Jahrzehnten über eine Länge von fast 5 km. Dabei steht nicht nur das Angeln im Mittelpunkt der Tätigkeiten, sondern verstärkt die ehrenamtliche Arbeit im Gewässerschutz.

Probleme bereitet dabei insbesondere der hohe Bestand an Signalkrebsen, der in der Unionsliste der EU als invasive Art eingestuft ist. Er ist in der Lage, das gesamte Ökosystem des Gewässers massiv zu schädigen, da er als Allesfresser gilt und zudem sehr konkurrenzstark gegenüber heimischen Arten ist. Die Ueberauer Angler versuchen daher seit nunmehr c.5 Jahren, die Bestände des Signalkrebses zu reduzieren, eine Ausrottung ist nahezu unmöglich. Anlässlich des Besuchs informierten die Angler den Bürgermeister über den Krebs, seinen Bestand, die Gefährdung in der Gersprenz und die Fangmethoden. Sie hatten dazu am Vortag 20 mit Futter versehene Krebsreusen ausgelegt. Diese wurden dann unter Mithilfe des Bürgermeisters geleert und die Krebse später nach Größe vermessen und Geschlecht bestimmt. Insgesamt gingen 233 Exemplare in die Reusen, etwas weniger als in den Vorwochen (etwa 300-350 Ex. pro Nacht in 20 Reusen)

Der Bürgermeister war sehr beeindruckt über das Engagement der Ueberauer Angler, da pro Jahr zwischen 250 und 300 Arbeitsstunden für den Fang aufgewendet werden.

Nach der Dokumentation werden die Tiere interessierten Personen gegen Voranmeldung, einer kleinen Spende, zur kulinarischen Verwertung übergeben, in den beiden letzten Jahren jeweils über 10.000 Exemplare.

Anmeldungen sind an unseren Vorsitzenden Hermann Poth unter der Telefonnummer 06162 82303 oder 0151 26894687 möglich. Die Fangsaison endet in Abhängigkeit von der Witterung Ende September/Anfang Oktober.

Zur Sprache kamen aber auch die beiden invasiven Pflanzenarten Springkraut und Staudenknöterich, die mehr oder weniger große Bestände am Ufer der Gersprenz bilden. Das Springkraut wird dabei regelmäßig bei Begehungen entfernt, der Staudenknöterich ist in diesem Jahr erstmals in einem größeren Bestand festgestellt worden. Die Angler suchen derzeit in Gesprächen mit Forstamt, Regierungspräsidium und einer Schäferin die beste Möglichkeit einer Bekämpfung. Hierzu hat der Bürgermeister auch die Unterstützung der Stadt zugesagt.

Der Bürgermeisterbesuch endete dann mit einem neuen, bisher wohl nicht gänzlich bekannten Eindruck über den Zustand unserer Gersprenz.

i.A. des Vorstandes

H.J. Klein Vorstandsberater , Frank Ehlert / Schriftführer

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